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Bottenbach – Geschichte und Zukunft eines lebendigen Dorfes

Von der Steinzeit zu den Römern

Bottenbach blickt auf eine beeindruckend lange Geschichte zurück. Wie viele Höhendörfer des Westrichs führen auch hier die Spuren bis in die Steinzeit. Bereits um 2000 v. Chr. war unsere Heimat bewohnt – belegt durch zahlreiche Funde von Steingeräten und Steinwaffen, die von der Lebensweise der frühen Menschen erzählen.

In der darauffolgenden Bronzezeit errichteten keltische Stämme gewaltige Grabhügel, die heute noch im Osterwald und Tiergarten zu entdecken sind. Sie beerdigten ihre Toten mit Schmuck und Waffen, ein Zeichen für ihre Kultur und den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Auch zahlreiche kleine Tümpel regen bis heute die wissenschaftliche Diskussion an: Waren es Wohngruben, Dolinen oder Lehmgruben? Eine endgültige Antwort steht noch aus.

Mit dem Vordringen der Römer veränderte sich unsere Heimat erneut. Über ausgebauten Straßen – den Römerstraßen – wie der Höhenstraße nach Riedelberg, brachten sie ihre Kultur und Lebensweise. Sie erkannten die Fruchtbarkeit des Bodens und errichteten stattliche Gutshöfe. Besonders in der Gewanne „Hinter dem Großen Busch“ finden sich Spuren römischer Siedlungen. Reste von Fundamenten und Scherben der roten „Terra Sigillata“-Keramik künden vom einst blühenden Leben. Ein bemerkenswerter Fund, die Statue eines römischen Kriegers, wurde leider durch Unkenntnis der damaligen Bevölkerung beschädigt, doch die Erinnerung an ihn lebt in unserer Chronik fort.

Tausend Jahre Bottenbach

Bottenbachs erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1150. Damals gehörte unser Dorf zur Herrschaft Bitsch, dem größten lothringischen Lehen seiner Zeit. Nach langem Streit um Besitzrechte mit den Herren von Zweibrücken regelte ein Vertrag von 1483, dass der Zweibrücker Herzog in Bottenbach Markt und Zoll erheben durfte.

Diese politische Zugehörigkeit prägte Bottenbach über Jahrhunderte hinweg – bis zur Gebietsreform 1972, als das Dorf Teil des Landkreises Pirmasens wurde.

Im Mittelalter blühte Bottenbach als Sitz wohlhabender Rittergeschlechter. Namen wie „Helwig“, „Kunzo“, „Konzemann“ und „Slubard“ sind in alten Urkunden belegt. Aus dieser Zeit stammt auch die Sage um den Ritter „Bodo“, dessen Burg im Dorf stand und der, so erzählt man, mit Riesen im Bunde seine Axt bis hinüber zur „Bodemsmühle“ kurz vor Riedelberg schleuderte.

Ein ganz besonderes Wahrzeichen ist unser alter Glockenturm – der letzte Rest der St. Bartholomäus-Kapelle, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Über Jahrhunderte trotzte der Turm den Stürmen der Geschichte: den Revolutionskriegen, zwei Weltkriegen und unzähligen Herausforderungen. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist fest im Wappen der Ortsgemeinde verankert – ein Symbol der Beständigkeit und der Kraft unserer Dorfgemeinschaft.

Bottenbach im 20. Jahrhundert

In den 1930er Jahren lebte Bottenbach von seiner Landwirtschaft und von den Arbeitsplätzen in den Fabriken von Pirmasens und Zweibrücken. Kleine Schuhfabriken entstanden im Ort selbst, ergänzt durch zahlreiche Nebenerwerbslandwirte, die mit Ackerbau und Viehzucht ihre Einkommen aufbesserten.

Doch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs setzte dieser dörflichen Idylle ein jähes Ende. Zwei Mal musste Bottenbach evakuiert werden.
1939 wurde die Räumung des Dorfes binnen weniger Stunden befohlen. Nach der Rückführung aus Thüringen und Oberfranken 1940 galt es, zerstörte Häuser neu aufzubauen, Im Spätherst 1944 erfolgte die zweite Räumung. Und Bottenbach wurde zur „Roten Zone“ zugeordnet
Nach der Rückkehr fanden die Menschen ihr Dorf zerstört vor. Mit unglaublichem Mut und unermüdlicher Arbeit schufen die Bottenbacher den Wiederaufbau – Feld um Feld wurde neu bestellt, Haus um Haus neu errichtet.

In den 1950er und 1960er Jahren wuchs das Dorf in neuer Blüte auf: Die neue evangelische Kirche wurde erbaut, eine Schule und ein Kindergarten folgten. Der gute Geist der Dorfgemeinschaft zeigte sich im regen Vereinsleben, getragen von Sportverein, Gesangsverein, Schützenclub und Landfrauen.

Im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde Bottenbach 1984 Kreissieger und zählte zu den zehn schönsten Dörfern in Rheinland-Pfalz. Weitere Auszeichnungen in den Folgejahren bestätigten, dass hier nicht nur gearbeitet, sondern auch mit Herzblut gestaltet wurde.

Die 1990er Jahre waren in Bottenbach von reger Bautätigkeit geprägt. Ein Grillplatz mit Grillhütte entstand, weitere Neubaugebiete bis an den „Großen Busch“  wurden erschlossen und hinter dem Sportplatzgelände wurde  ein Abenteuerspielplatz gebaut.

1998 konnte das „Bottenbacher Dorfgemeinschaftshaus“ feierlich eingeweiht werden. Es bietet seither Raum für Veranstaltungen der Gemeinde, der örtlichen Vereine sowie für private Feiern. Auch die Freiwillige Feuerwehr fand im neuen Gebäude eine moderne Unterkunft.

Im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten wurde Kurt Rücker, ein ehemaliger Bottenbacher Bürger, in Anerkennung seiner großen Verdienste zum Ehrenbürger ernannt.

Bottenbach im neuen Jahrtausend

Im Jahr 2003 wurde der „Förderverein Dorfgemeinschaft Bottenbach e.V.“ gegründet, der bis heute eine tragende Säule des kulturellen und sozialen Lebens ist. Höhepunkt seiner Aktivitäten ist die beliebte „Boddebacher Dorfweihnacht“, die seither viele Besucher anzieht und weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist. Aber auch der Herbstmarkt der im  Wechsel mit dem Musiksommer standfindet, sind ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Gemeinde.

Zwei Jahre nach der 50 Jahr-Feier der Protestantischen Kirche wurden im November 2029 die neue Glocke feierlich eingeweiht. Die Anschaffung der Glocken wurde durch großzügige Spenden, insbesondere durch Kurt Rücker und den Zweibrücker Apotheker Alfred Welter, möglich.

In den letzten Jahren wurden unter Zusammenarbeit des Fördervereines Dorfgemeinschaft Bottenbach, der Gemeinde, den Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürger unter anderem der Spielplatz erneuert, ein Pavillon am Spielplatz errichtet, das Freizeitgelände Grillhütte um einen Freisitz und Zeltplatz erweitert und ein Multifunktionsfeld geschaffen.
Auch der alte Wiesenbrunnen und die Osterwaldhütte wurden saniert – sichtbare Zeichen des Einsatzes für eine lebenswerte Heimat.

Wichtige Erfolge errang Bottenbach auch im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: 2017 der 1. Platz im Kreisentscheid sowie der 3. Platz beim Landesentscheid. 2024 gelegte Bottenbach wieder Platz 1 beim Kreisentscheid verbunden mit der Qualifikation für den Gebietsentscheid.

Unvergessen bleibt der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Jahr 2018 – eine große Ehre für unser Dorf.
2023 besuchte die damalige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer den Förderverein Dorfgemeinschaft im Rahmen ihrer  „Im Land daheim- Tour: Ministerpräsidentin trifft Ehrenamt“

 

Blick in die Zukunft

Auch die Zukunft hält zahlreiche Projekte bereit: Die Erweiterung des Kindergartens wird 2025 abgeschlossen, das Baugebiet „Großer Busch 2“ erschlossen, neue Energieprojekte wie der Solar- und Windpark Bottenbach auf den Weg gebracht. Die Heinrichhütte wird erneuert, der Wanderweg 1 als „Naturerlebnispfad Lambachtal“ aufgewertet.

Kulturell erwarten uns 2025 der „Bottenbacher Musiksommer“ und die Jubiläumskerwe – eine lebendige Feier unserer Gemeinschaft, die Alt und Jung zusammenbringt.

Bottenbach war und ist ein lebens- und liebenswerter Ort – mit einer stolzen Vergangenheit, einer aktiven Gegenwart und einer vielversprechenden Zukunft.

"Bottenbach – gestern, heute, morgen."

Die Geschichte unseres Dorfes erzählt von Aufbruch und Beständigkeit, von schweren Zeiten und großem Mut, von unermüdlichem Fleiß und tiefer Heimatliebe. Jede Generation hat ihr Bestes gegeben, um Bottenbach zu dem zu machen, was es heute ist: ein Ort der Gemeinschaft, der Zuversicht und des Lebens.

Möge unser Blick zurück uns dankbar stimmen, unser Blick nach vorn uns mit Hoffnung erfüllen und unser Wirken heute das Fundament für eine ebenso stolze Zukunft legen.

Was wir gemeinsam schaffen, bleibt.
Und was wir lieben, lebt weiter – in Bottenbach, unserer Heimat.